Einen Mieter zu finden, stellen sich viele Kapitalanleger zu leicht vor – besonders in gefragten Wohngegenden. Der aktuelle Mieter bietet in vielen Fällen an sich um die Weitervermietung und die Suche nach einem Nachmieter zu kümmern. Dies erscheint dem Vermieter zunächst als überaus unkompliziert, praktisch und preiswert.
Denn was könnte ein Immobilienmakler tun, was ein Mieter nicht umsonst übernimmt?
Die Antwort: Der Makler wird, wenn er seriös arbeitet, die Interessen seines Auftraggebers, nämlich des Vermieters, wahren.
Zum einen wird er mit dem zukünftigen Mieter Schönheitsreparaturen verhandeln, Übergabe und Übernahme der Wohnung durchführen, Verträge erstellen etc. Vor allem wird er aber den Mietinteressenten sorgsam prüfen. Er wird den geeigneten Mieter für den Vermieter suchen und empfehlen und nicht den, der die meisten Einrichtungsgegenstände vom Vormieter ablöst.
Ein einfaches Beispiel, wie schnell Sie in eine unvorteilhafte Situation geraten können: Es kann vorkommen, dass der Vormieter dem neuen Interessenten und zukünftigen Mieter selbst eingebautes oder verändertes Mobiliar in Küche oder Bad überlässt, für welches Sie als Vermieter zukünftig auch Instandhaltungspflichtig sind. Einem erfahrenen Makler würden solche Vorgänge sofort auffallen und er würde im Sinne des Vermieters und dessen Interessenlage agieren.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Wohnungen, in denen „Generationen“ von Mietern wenig bis gar keine Schönheitsreparaturen durchgeführt haben und in denen sich Altmöbel zur Ablöse ansammeln oder verändert werden, können mittelfristig zu Ladenhütern werden. Und der neue Mieter ist im Zweifelsfall nicht der „Beste“ für den Vermieter, sondern bloß der Verzweifelste, der um die Wohnung zu bekommen, die überzogenen Forderungen des Vormieters übernimmt.